Kamera verloren! Verdammt, und das noch dazu am vorletzten Tag unseres Urlaubs. So kommt es jährlich wohl hundertfach vor, das Schlimme ist dabei oft nicht einmal die verlorene Kamera selbst, sondern der damit verbundene Verlust der Bilder, die sich darauf befanden. Doch gerade, wenn es sich um eine Spiegelreflexkamera um mehrere tausend Euro handelte, tut natürlich auch der finanzielle Verlust weh.
Aber es gibt Methoden eine verlorene Kamera wieder zu bekommen. Nicht nur im Nachhinein, auch im Vorhinein kann man bereits tätig werden und mit mitunter witzigen Methoden die Wahrscheinlichkeit drastisch erhöhen, dass einem ein ehrlicher Finder die Kamera wieder zukommen lässt.
Der australische Blogger Andrew McDonald hat es vorgemacht und so manch einer hat es schon für sich übernommen. Er spricht einen potentiellen Finder mit Humor an. So fertigte er bereits im vorhinein Bilder von sich an, bei welchem er ein Schild hält und mit den darauf geschrieben Dingen mit dem Finder kommuniziert, die so erstellten Bilder werden stets auf der Speicherkarte belassen. Das macht sympathisch und bewegt jemand anderen viel eher dazu, sich für jemandem Fremden die Mühe zu machen, die Kamera zurück zu bringen. Aber seht selbst - hier ein kleiner Auszug davon:
Quelle: andrewmcdonald.net.au
Diese Methode ist nicht nur für Kameras, sondern für alles andere, was man gerne verliert, sehr brauchbar. Das Ganze läuft über bringmeback.eu und funktioniert kurz erklärt so: Man stattet den Wertgegenstand mit einem Aufkleber, Anhänger oder sonstigem Marker von Bringmeback aus. Auf diesem ist ein Code vermerkt, mit welchem man anschließend online - auf der Webseite von Bringmeback - den Gegenstand registriert und einen Finderlohn festlegt.
Findet nun jemand den Gegenstand, kann dieser auf der Webseite von Bringmeback den Code eingeben und so den Eigentümer ausfindig machen und seinen Finderlohn einfordern. Eine tolle Sache und natürlich nicht nur für eine verlorene Kamera ein brauchbares Präventionsmittel.
Das hilft natürlich alles nichts, wenn die Kamera schon futsch ist, doch auch hier gibt es noch Hoffnung. Das naheliegendste ist natürlich das nächste Fundamt aufzusuchen, doch um solche offensichtlichen Mittel soll es hier nicht gehen, denn es gibt noch mehr.
Die Kamera ist weg, jemand hat sie gefunden und freut sich womöglich sogar noch über sein Fundstück so sehr, dass er es sich gleich zu eigen macht. Dies ist einer der Voraussetzungen um mit dem Stolen Camera Finder seine Kamera wieder zu finden. Das funktioniert so: Nahezu alle Kameras speichern in den Exif Daten die Seriennummer der verwendeten Kamera. Der Stolen Camera Finder macht nichts anderes, als das er das Internet nach Bildern durchsucht, welche mit der angegeben Kamera aufgenommen wurde.
Doch keine Sorge, es ist nicht notwendig die Seriennummer seiner Kamera zu wissen, es reicht, einfach ein Bild welches ihr mit der betroffenen Kamera aufgenommen habt dem Stolen Camera Finder zur Verfügung zu stellen. Dieser extrahiert die Seriennummer und legt mit seiner Suche los.
Einen Haken hat das Ganze allerdings: Man wird mit dieser Methode direkt nach dem Verlust kaum Erfolg haben, denn selbst, wenn ein potentieller Finder sofort loslegt Fotos zu machen und diese irgendwo öffentlich online stellt, braucht es eine Weile, bis sich diese Bilder im Suchindex befinden. Zudem dürfen dabei die Exifs nicht aus der Datei gelöscht werden. Das sind einige Unsicherheitsfaktoren, doch es gibt natürlich auch hier Erfolgsgeschichten.
Eine Webseite, die sich auf den Verlust und das Wiederfinden von Kameras spezialisiert hat, ist ifoundyourcamera.net.
Das Prinzip ist schnell erklärt: Wer eine Kamera findet oder vermisst, schreibt an die Betreiber der Webseite. Anschließend wird eine Anzeige geschaltet und mit etwas Glück finden Kamera und Besitzer wieder zusammen. Es gibt sehr viele Erfolgsgeschichten, es ist also auf jeden Fall einen Versuch wert.
Das dslr-forum.de ist eine der größten deutschsprachigen Communitys rund um die Fotografie. Es gibt dort eine eigene "Gefunden / Gestohlen" Kategorie. Wer seine Kamera bzw. einen Ausrüstungsgegenstand also im deutschsprachigen Raum verloren hat, könnte dort sein Glück finden.
Daneben gibt es noch die Webseite gefunden-verloren.de, welche sich - wie die Adresse schon klar macht - auf gefundene und verlorene Gegenstände spezialisiert hat.
Neben den oben genannten Methoden, bei denen auch ein Finder zum Teil tätig werden kann, gibt es noch eine Möglichkeit die ggf. zum Erfolg führen kann: Social Networks.
Kürzlich gab es einen Fall eines Kanadiers, der während seiner Europa Reise seine Kamera in einem Zug verloren hatte. Ein Holländer fand diese, sah sich die Bilder auf der Kamera an und lud eines von Ihnen auf Facebook hoch. Er schrieb: "Dieser Mann verlor seine Kamera mit mehr als 2800 Fotos in Amsterdam. Wer kennt ihn?"
Daraufhin wurde ein Lawine losgetreten. Das Bild wurde mehr als 56.000 mal geteilt, bis schließlich der Besitzer tatsächlich ausfindig gemacht wurde, eine erstaunliche Geschichte. Mehr dazu kann man hier nachlesen: Kamera verloren - 56.000 Freunde gewonnen.
Trotzdem sollte man beim Veröffentlichen fremder Bilder vorsichtig sein, denn dies stellt grundsätzlich eine Urheberrechtsverletzung dar. Natürlich ist es unwahrscheinlich, dass der glückliche Besitzer, der dadurch gefunden werden konnte, einen deswegen belangt, aber nur anhand der Bilder kann man sich nicht immer sicher sein, wer überhaupt der Besitzer einer Kamera ist. Und es ist fraglich, ob ein Außenstehender in so eine Sache verwickelt werden möchte bzw. es wollen würde, dass eines seiner Fotos tausende Male auf Facebook geteilt wird, nur weil jemand seine Kamera verloren hat.
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Kommentare
Eine Möglichkeit wäre:
Behaupte du hast mit deiner Kamera gefilmt. Nur komische Typen. Vollbärte und ihre Frauen waren verschleiert. Die Speicherkarte befindet sich auch noch in der Kamera.
Ich weiß nicht, ob man die Kamera finden wird, aber es werden sicher nicht wenige "Experten" nach der Speicherkarte suchen !
LG
LG
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