Was zählt zu den wichtigsten Dingen die man für ein gutes Foto braucht? Genau! Eine möglichst dicke Kamera, eben so eine Kamera, die richtig tolle Fotos macht! Wenn du an meinen Worten zweifelst, dann bist du über dieses Stadium wohl längst hinaus, gut so! Denn dann ist die Zeit reif die tatsächlichen Zutaten die ein gutes Foto benötigt näher zu beleuchten.
Anhand eines praktischen Beispiels zeige ich, welche Vorbereitungen notwendig sind und wie der komplette Entwicklungsprozess von Anfang bis Ende aussieht. Mein Referenzbild hierfür wird die Skulptur Solfar (die künstlerische Interpretation eines Wikingerschiffes) in der Stadt Reykjavik sein:
Etwas relativieren muss ich an dieser Stelle aber trotzdem: Eine gute Ausrüstung trägt natürlich ihren Teil zu einem guten Bild bei, keine Frage. Kurz gesagt stellt es sich so dar: Eine gute Ausrüstung macht es einem leichter zu einem guten Foto zu kommen, denn manche Dinge sind mit billigen Digi-Cam Knipsen einfach nicht möglich.
Ich denke das lässt sich gut mit einem Koch vergleichen: Auch mit einem billigen Campingkocher kann man etwas kochen, aber es ist doch erheblich leichter, in einer ordentlich ausgestatteten Küche ein wohl schmeckendes Menü zu zubereiten.
Bevor es richtig losgeht, muss diese Frage beantwortet werden, denn auch das Bild von Solfar hält sich (oder eben nicht) an gewisse fotografische Regeln. Die wichtigsten beiden Regeln, die man bei der Erstellung von jedem einzelnen Bild im Hinterkopf behalten sollte, sind:
Beide Regeln werde ich hier nur kurz anschneiden, denn dazu gibt es einfach schon genug qualitativ hochwertige Informationen im Netz. Sogar auf Wikipedia gibt es darüber schon eigene Artikel. Wenn man vor hat sich mit der Fotografie näher zu beschäftigen, führt kein Weg daran vorbei sich darüber ausgiebig zu informieren!
Goldener Schnitt und Drittel-Regel bei Wikipedia.
Zum Goldenen Schnitt schreibt Wikipedia folgendes:
Als Goldenen Schnitt (sectio aurea, proportio divina) bezeichnet man ein bestimmtes Teilungsverhältnis einer Strecke oder anderen Größe, bei dem das Verhältnis des Ganzen zu seinem größeren Teil (auch Maior genannt) dem Verhältnis des größeren zum kleineren Teil (dem Minor) entspricht.
Alles klar? ;-)
Ich sage an dieser Stelle: Vergesst das! Keiner hat Lust sich jedesmal vorher auszurechnen, wieviele Millimeter noch fehlen damit das Hauptmotiv im Goldenen Schnitt liegt. Keep it simple! Ich rate dazu das Hauptmotiv eines Fotos einfach leicht aus der Mitte zu rücken. Den größten Fehler den man bei so gut wie allen Aufnahmen machen kann, ist das Hauptmotiv genau in der Mitte zu zentrieren. Das wirkt langweilig und verleitet den Betrachter nicht dazu über das Bild zu schweifen, da das jeweilige Motiv einfach viel zu Dominant den Raum einnimmt. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber als Faustregel sollte man das im Hinterkopf bewahren.
Quelle: Wikipedia
Goldener Schnitt und Drittelregel werden manchmal miteinander verwechselt, sie sind aber nicht dasselbe. Um es einfach auszudrücken: Der Goldene Schnitt rückt das Motiv nicht soweit aus der Bildmitte wie die Drittel-Regel. Wie bei dem Beispiel zu sehen, teil man bei der Anwendung der Drittelregel das Bild in neun Teile auf, an einer der Schnittpunkte wird das Motiv schließlich angeordnet.
Doch nicht nur das Motiv wird danach ausgerichtet, auch Horizont und Himmel sollte man ggf. nach der Drittelregel aufteilen. So sieht man im Beispiel, dass der Himmel 2/3 der Bildfläche einnimmt und das Wasser das verbleibende Drittel.
Doch Regeln sind da um gebrochen zu werden, gerade die Wasser / Horizont Regel breche ich besonders oft, so auch bei meinem Referenzbild Solfar. Man entwickelt mit der Zeit einfach ein Gefühl dafür, wann das für ein bestimmtes Foto ok ist und wann nicht.
Und zu guter Letzt die Nachbearbeitung - ebenfalls ein sehr wichtiger Arbeitsschritt. Hier das Originalbild von Solfar wie es OOC (Out Of The Cam - also ohne jegliche Nachbearbeitung) aussah:
Wie man sieht, spielt auch die Bearbeitung eine sehr große Rolle. Doch alles steht und fällt mit der Basis, es braucht gutes Ausgangsmaterial um in der Bearbeitung deutlich mehr herausholen zu können! Denn in aller Regel macht man aus einem schlechten Foto per Nachbearbeitung kein gutes Bild.
In diesem Beitrag alles wesentliche zu dieser Frage zu beleuchten würde den Rahmen sprengen, das werde ich bald in einem künftigen Artikel behandeln - Solfar Teil II. Wobei einem ohnehin bewusst sein muss, dass es kein Universalrezept gibt. So wie jedes Foto individuell ist, ist auch die Bearbeitung, die das Beste aus der jeweiligen Aufnahme herausholen soll, individuell. Wichtig ist allerdings die richtige Software, hier kann ich für Adobe Lightroom eine klare Empfehlung aussprechen. Meiner Meinung nach das Non plus ultra wenn man nach einer einfachen und intuitiv bedienbaren Software sucht, die aber trotzdessen sehr viel bietet und noch dazu preisgünstig ist.
Es ist wichtig, sich bei der Bearbeitung von seinem Gefühl leiten zu lassen und keine Kompromisse einzugehen. Auch sollte man lernen, sich von schlechten Bildern zu trennen! Man hat nichts davon 10.000 Bilder in seinem Portfolio zu haben wenn einem 90% davon nicht gefallen bzw. man damit eigentlich nichts anfängt. Öfter mal die Entfernen Taste drücken macht frei! ;-) Doch das alles wird Thema für einen künftigen Beitrag sein.
Hat dir der Artikel gefallen? Wie immer freue ich mich natürlich über Feedback.
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