Gute und technisch einwandfreie Panoramafotos bzw. Kugelpanoramen sind mit freier Hand kaum noch zu bewerkstelligen, was es dazu braucht ist ein sogenannter Nodalpunktadapter. Schon lange habe ich mit dem Gedanken, mir einen solchen zuzulegen, gespielt. Bisher scheiterte das allerdings meist am Preis. Die Profiteile beginnen hier im Bereich von ca. 600,- Euro, ein wirklich saftiger Preis für ein Gerät, welches ich persönlich wohl nur ab und zu verwenden würde. Kürzlich stieß ich allerdings auf den Panosaurus 2.0, welcher mit seinem äußerst günstigen Einstiegspreis (bei Amazon ab 139,- Euro erhältlich) und den sehr guten Reviews lockte.
Ich habe nicht lange gezögert und mir diesen bestellt. Hier möchte ich euch in einem kleinen Test das Gerät vorstellen und euch zeigen, was mir gefällt und was nicht.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber sobald ein Paket bei mir Zuhause eintrudelt, muss ich es gleich auspacken. So gibt's das ganze Jahr über immer ein klein bisschen Weihnachten. Also Paket aufgeschnitten und den Inhalt begutachtet. Die Verpackung des Panosaurus kommt sehr spartanisch daher, da findet man nix überflüssiges. Auch die Bedienungsanleitung bzw. Montageanleitung sucht man hier vergebens. Stattdessen informiert einem ein kleiner weißer Zettel darüber, wo man eben solche als PDF herunterladen kann. Nämlich hier: Panosaurus Setup Instructions
Im Vergleich zu seinem Vorgänger besteht der Panosaurus 2.0 nun hauptsächlich aus Aluminium und nicht mehr aus PVC, was vor allem für mehr Stabilität sorgen soll. Die Teile machen einen sehr soliden Eindruck und alles was man für die Montage braucht, ist bereits dabei. Auch ein Lineal gibt's dazu, was beim Finden des Nodalpunktes behilflich sein soll - man braucht es hierfür allerdings nicht wirklich.
Mit dabei ist auch ein kleiner Schraubendreher, welcher sich auf ganz praktische Art und Weise per Magnet in der Nähe der Libelle positionieren lässt, so hat man ihn immer dabei. Nach dem Zusammenbau benötigt man ihn, um die Kamera auf den Schienen zu verschieben und zur Befestigung der Kamera auf der Platte.
Der Zusammenbau ist easy und mit dem mitgelieferten kleinen Schraubendreher überhaupt kein Problem. Auch die Bedienungsanleitung ist gut verständlich. Etwas fummeliger wird es, wenn es darum geht den Nodalpunkt zu finden. Wer einwandfreie Panoramen, oder im speziellen Kugelpanoramen (also 360° Panoramas) herstellen will, muss hier gewissenhaft und sauber arbeiten. Es geht darum, das Zentrum der Eintrittspuppille des Objektives zu finden. Also die Kamera so zu justieren, dass sich bei einem Schwenk das Objektiv genau um dieses Zentrum dreht. Die Eintrittspupille ist der Punkt, wo das Licht in die Linse eintritt. Etwas verständlicher macht das vielleicht das rechte Bild. (Quelle: Wikipedia)
Die PDF Anleitung beschreibt sehr gut, wie man vorgehen muss um den Nodalpunkt zu finden. Für meine D7000 und dem Tokina 11-16mm, habe ich folgende Werte ermittelt: 40,5cm unterer Schwenkarm, 10,5cm oberer Schwenkarm.
Während es Zusammenbaus kam mir die Sache mit dem kleinen Schraubendreher, welcher sich ja per Magnet an der Libelle befestigen lässt, noch etwas fummelig vor. Mittlerweile finde ich das aber ziemlich praktisch und einfach zu handhaben. Bei der Montage der Kamera, stellte ich erst einmal deutliches Federn des Adapters fest. Wodurch es eigentlich nicht möglich ist, die Kamera auf den ganzen 360° zu 100% waagerecht auszurichten, da dessen Gewicht den Adapter immer ein bisschen nach unten zieht. Die größte Schwachstelle ist hier der untere Schwenkarm, da dieser auf einer nur kleinen Fläche (einer etwas größeren Beilagscheibe - siehe Bild unten) aufliegt und dadurch die ganze Konstruktion weniger Neigungsstabilität aufweist. Die Sache liegt aber noch im Toleranzbereich und beeinflusst die Qualität eines Panoramas nicht.
Der obere Schwenkarm besitzt eine rudimentäre Gradanzeige (Zahlen von 1-9), mit welchen man den ungefähren Winkel des Armes justieren kann. Damit das Ganze aber am Ende wirklich halbwegs in der Waage ist, empfiehlt sich noch eine zusätzliche Wasserwaage für den Blitzschuh der Kamera. So etwas gibt es schon ab wenigen Euro's bei Amazon.
Die eigentlichen Aufnahmen anzufertigen ist einfach. Bei einem Kugelpanorama sollte man vorher wissen, wieviele Aufnahmen man braucht, um die Gradanzeige am unteren Drehteller auch sinnvoll nutzen zu können. Beim Tokina 11-16mm benötigte ich 10 Aufnahmen bei 0°, 4 Aufnahmen bei +/-30°, eine vom Himmel und zwei vom Boden. Macht insgesamt 21 Aufnahmen für ein 360° Panorama. Das Ergebnis findet ihr übrigens weiter unten. Der untere Schwenkarm gleitet gut auf dem Drehteller und so war es sehr einfach, die benötigten Bilder anzufertigen. That's it!
Ich habe insgesamt etwas gemischte Gefühle was den Panosaurus 2.0 angeht. In meinem kleinen Test konnte er mich nicht zu 100% überzeugen, vor allem deswegen, weil er doch sehr spürbar nachgibt sobald er mit Gewicht belastet wird. Dadurch kann man auch keine genaue Waage über die ganzen 360° hinweg einstellen. Trotzdem war es letzten Endes überhaupt kein Problem die einzelnen Bilder anzufertigen und bei dem äußerst günstigen Preis dieses Nodalpunktadapters, muss man natürlich auch Abstriche machen. Deshalb eine Empfehlung von mir.
Hier Bilder von der Auflagefläche des unteren Schwenkarms bzw. Montiert mit einer D7000 und Tokina 11-16mm:
Und wie versprochen hier das 360° Kugelpanorama, welches ich mit dem Panosaurus 2.0 angefertigt habe. Es handelt sich hier um den Marktplatz von Hallstatt, meinen kleinen Heimatort. ;-)
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